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„Weil sie das Beste aus mir herausholt.“

Adam Dubis, 31, vom Staplerfahrer in der Medizintechnik zum Kommissionierer im Spielwarenversand

„Zu Ostern platzten wir fast aus allen Nähten“, das konnte Adam Dubis bis vor Kurzem noch nicht behaupten.

Da war er noch als Staplerfahrer bei einem Hersteller für zahnmedizinische Produkte beschäftigt. Seit der Coronakrise arbeitet der Zeitarbeitnehmer des iGZ-Mitgliedsbetriebs workflow plus allerdings bei einem Online-Versand für Spielwaren. Vorher hat er Kunststoff- und Metallerzeugnisse kontrolliert und auf Paletten befördert, jetzt sorgt er dafür, dass Spielzeugmengen ihren passenden Platz im Regal einer großen Lagerhalle finden. Durch die Pandemie expandieren besonders die Onlinehändler, die an Endkunden liefern. Und Osterpäckchen für Nichten, Neffen und Enkel waren besonders gefragt. Gleichzeitig gingen internationale Rohstofflieferungen für die Medizintechnik zurück und nicht zwingend erforderliche zahnmedizinische Eingriffe wurden verschoben.
 

Ganz ohne Kurzarbeit

„Wenn meine Freunde sehen würden, dass ich jetzt mit Barbiepuppen und Lego zu tun habe, würden sie bestimmt grinsen“, meint Dubis, „aber ich war richtig froh, dass ich hier einsteigen konnte.“ Adam Dubis hatte Glück: Er konnte aufgrund seiner Qualifikation und Flexibilität ganz ohne Kurzarbeit direkt zu einem neuen Kunden wechseln. „Ich weiß wie schwer es ist, in der Krise Arbeit zu finden, deshalb war ich sofort begeistert. Ich sehe neue Jobs als Chance, beruflich weiter zu kommen. Man lernt immer etwas Neues und andere Menschen kennen. Und natürlich weiß ich auch, dass Kurzarbeit nur die halbe Miete ist“, so der 31-Jährige, „meine Familie hätte mir notfalls unter die Arme gegriffen, aber so ist es natürlich besser.“
 

Weiterentwicklung trotz Krise

Adam Dubis konnte sich tatsächlich seit Beginn seines Einsatzes Anfang April weiterentwickeln. Zunächst Helfer in der Kommissionierung übernimmt er jetzt bereits koordinierende Funktionen im Lager des Spielwarenversandes. „Man könnte es eine Art ‚Vorarbeiter‘ nennen“, freut sich Geschäftsführerin Elfi Gruß über die Fähigkeiten ihres Mitarbeiters, „und er kann noch weiter aufsteigen. Unser langjähriger Kunde brauchte im Zuge von Corona dringend Verstärkung, da schicken wir natürlich gerne Mitarbeiter hin, auf die wir uns verlassen können“, betont die Unternehmerin aus Bensheim. Adam Dubis sei ein beliebter Mitarbeiter und zudem offen und flexibel. So habe er auch nicht gezögert, als es hieß, dass er Nachtschichten machen müsse. „Unser Ziel ist es, möglichst allen Mitarbeitern trotz Corona eine Perspektive zu bieten. Herr Dubis ist ein gutes Beispiel dafür“, resümiert Elfi Gruß. Dubis könne voraussichtlich noch länger bei dem Kunden bleiben, er habe aber auch schon signalisiert, dass er offen für alles sei, so seine Chefin.
 

Vorsicht beim Virus

„Die neue Arbeit macht Spaß und die Kollegen sind sehr nett. Es gibt hier sogar Landsleute, mit denen ich auch mal in meiner Muttersprache plaudern kann“, beschreibt der gebürtige Pole seinen Arbeitsalltag. Mit dem Virus gehe er sehr vorsichtig um: „Als Asthmatiker muss ich aufpassen. Es beruhigt mich, dass viel mehr Wert als sonst auf Hygiene gelegt wird. Ich finde es ein echtes Plus, dass sich alle an Vorschriften halten müssen und bei meiner Arbeit läuft es vorbildlich.“ (JR)

 

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