Direkt zum Inhalt

„Weil sie uns mehr Stabilität bietet.“

Jasmin Arbabian-Vogel, 51, Geschäftsführerin Interkultureller Sozialdienst GmbH und Präsidentin Verband deutscher Unternehmerinnen e. V.

„ZEITARBEIT“, mit diesem Wort bin ich seit Beginn meiner Selbständigkeit in Berührung.

Meine Anfangsjahre als Pflegeunternehmerin waren geprägt von einem erstarrten Arbeitsmarkt und fünf Millionen Arbeitslosen. Die Agenda 2010 mit der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe, die Schaffung des Prinzips von „Fördern und Fordern“ sowie die Lockerung des Arbeitsmarktes und in dessen Konsequenz Erleichterungen für die Zeitarbeit sind mir noch sehr präsent. Gleichwohl gehen die Meinungen über die Zeitarbeit auseinander.
Als Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen und als Vorstandsmitglied eines großen Pflegeverbandes kann ich für meine ebenso wie für viele andere Betriebe feststellen, ohne die Zeitarbeit würde die Altenpflege und die Klinikversorgung zusammenbrechen. Denn bereits heute schon können vakante Stellen nicht besetzt werden, weil es schlicht nicht genügend Fachkräfte in diesem Bereich gibt. Seit Jahren operieren wir schon ausgehend vom Ist-Zustand des Mangels, der sich maximal verschärft, wenn Beschäftigte erkranken oder mehrheitlich im Sommer und im Oktober Urlaub nehmen. Der Einsatz von Zeitarbeitskräften bringt für uns keine ökonomischen Vorteile. Gute Zeitarbeiter*innen übernehmen wir sehr gerne in Festeinstellung. Der Einsatz der Zeitarbeitskräfte sorgt dafür, dass unsere Dienstpläne nicht zusammenbrechen und unsere Stammmitarbeiter*innen nicht noch mehr Überstunden leisten müssen. Zeitarbeit ist damit vor allem eines: das Netz unter dem Drahtseil, auf dem wir Unternehmer*innen schon seit Jahren laufen. Ich möchte dieses Netz nicht missen.

Und die Mitarbeiter*innen? Vor zwei Monaten konkurrierten wir um eine junge Altenpflegerin. Sie entschied sich für die Zeitarbeitsfirma am Ort. Warum? Es reizt sie einerseits, möglichst viele Unternehmen und Arbeitsbereiche kennenzulernen, und andererseits ist ihr das wichtig, was allgemein als erstrebenswertes Ideal angeführt wird: Zeitsouveränität. Wir wünschen ihr alles Gute und sind sicher, sie wiederzusehen, entweder als Mitarbeiterin mit viel Erfahrung aufgrund verschiedener Einsatzbereiche oder als Mitarbeiterin einer Zeitarbeitsfirma, die uns und unsere Patienten wieder gut unterstützt.

 

...für Alle

Simon Schnetzer

Simon Schnetzer, 41, Jugendforscher und Gründer der Studie „Junge Deutsche“

Die Corona-Zeit ist für mich als Jugendforscher vielleicht die spannendste Zeit meines Lebens.

Prof. Dr. Rita Süssmuth
Prof. Dr. Rita Süssmuth, 83, Bundestagspräsidentin und Bundesministerin a.D. -- Es gibt kaum einen besseren Weg, Menschen in die Gesellschaft zu integrieren als über die Sprache und über Teilhabe am Erwerbsleben.
Ralf Häder

Ralf Häder, 53, Geschäftsführer des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung

Als Geschäftsführer des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung habe ich ein ganz besonderes Verhältnis zur Zeitarbeit.

Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel

Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel, 63, Direktor des Weltethos-Instituts und Bundesvorsitzender des Bundes Katholischer Unternehmer

Gerade gering qualifizierte Menschen finden über Zeitarbeit Zugang zur Erwerbsarbeit.

Markus Lewe

Markus Lewe, 54, Oberbürgermeister der Stadt Münster

Zeitarbeit ist ebenso Chance wie Herausforderung für die Arbeitswelt.